Freitag, 23. Februar 2007

Farbberatung

Mittlerweile erkennt das Typberatungssystem, dass die Menschen doch individueller sind, als dass sich alle in ein bestimmtes Schema pressen ließen. Zu den vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter, welche das Beratungssystem von Colour me beautiful erfolgreich gemacht hat, sind in der Zwischenzeit Mischtypen zwischen den Jahreszeiten getreten. Die die Kolibri-Imageberatung geht zum Beispiel inzwischen schon von zehn verschiedenen Grundtypen aus, wenn sie ihren Kundinnen und Kunden ihre persönliche Farbpalette vorstellt.

Höchstwahrscheinlich wird sich nach einiger Zeit herausstellen, dass alle Menschen doch individueller sind, als sich irgendwelche Systeme ausdenken können. Doch das Grundbedürfnis, Menschen aufgrund ihres Äußeren in bestimmte Schubladen zu stecken, ist offenbar immens.

Letzten Endes geht es darum, das Auge und die Wahrnehmung für sich selbst und seine Kleidung bzw. Kosmetik zu schulen. Wenn Sie wie ein Künstler die Harmonien zwischen Ihren ureigenen Farben und den Farben Ihrer Umgebung sehen können, wenn Sie ein Auge für Ihre Proportionen und die Schnitte der Kleidung, für Stoffe und Materialien entwickelt haben, ist Ihr Ziel erreicht - zumindest, was Ihre äußere Wahrnehmung angeht.

Beatrix Isabel Lied mit ihrer in Hamburg ansässigen Firma Beauty is life hat ein ganz anderes Schema entwickelt. Ihr System geht von neun Grundtypen aus, die nach Wärme/Kälte und nach Helligkeit/Dunkelheit eingeteilt werden. Wenn man diese beiden Faktoren als flexible Größen ansieht, kommt man zu einem individuellen System, das Raum für alle Farbschattierungen zulässt.

Eine praktische Übung: Nehmen Sie sich ein Lineal und einen Stift und zeichnen Sie ein Koordinatensystem mit je 15 Einheiten nach oben und zur rechten Seite. Markieren Sie die 5 und die 10 auf jeder Skala, und ziehen Sie einen schwachen Strich, bis sich ein Raster von neun Feldern ergibt.

Die linke Skala steht für das Spektrum von hell und dunkel - unten ist dunkel, oben ist hell. Die rechte Skala steht für das Spektrum von warm bis kalt, links ist warm, rechts ist kalt.

Jetzt beurteilen Sie Ihre Augenfarbe: Ist sie hell oder dunkel, warm oder kalt? Oder irgendwo in der Mitte? Bezeichnen Sie einen ungefähren Punkt auf dem Koordinatensystem, der zu Ihrer Einschätzung passt. Dasselbe tun Sie für Ihre natürliche Haarfarbe und auch für Ihre gefärbten Haare. Zum Schluss beurteilen Sie Ihren Hautton.

Diese drei Punkte bezeichnen ziemlich rational Ihre Farbschwerpunkte. Vielleicht haben Sie schon festgestellt, dass sich die Punkte in einer bestimmten Ecke häufen (bei mir ist das mittel mäßig hell/dunkel und kalt). Jetzt stellen Sie sich vor, dass von jedem Punkt konzentrische Kreise ausgehen, Einflüsse, die ein bestimmtes Spektrum abdecken. Die Schnittmenge aus diesen Kreisen (Augen, Haare, Haut) trifft Ihren persönlichen Typ. (Sie können auch ein Dreieck konstruieren und den Mittelpunkt dieses Dreiecks suchen, das kommt auf das Gleiche hinaus).

Wenn Sie Ihre Haare gefärbt haben, entsteht ein anderes Dreieck mit einem anderen Mittelpunkt, eine andere Schnittmenge.

Die einzigen Beurteilungen, welche Farben für Sie geeignet sind, beziehen sich auf diese beiden Größen. Eine Farbe kann entweder zu kalt oder zu warm sein. Oder Sie kann zu Ihnen einen zu starken Kontrast bieten - zu wenig Kontrast stört uns selten (aus diesem Grund entstehen Kommentare wie "schwarz/weiß macht Sie blass"). Ebenso können Farben zu intensiv oder zu schwach für Sie sein.

Ihre Farbpalette besteht deshalb aus Farben, die Ihren eigenen Farben so weit wie möglich ähnlich sind.

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