Montag, 26. Februar 2007

Auf Arbeit

FÜHRUNGSSTIL

Zwei Vorstandsvorsitzende sitzen zusammen. "Sie führen durch Vertrauen", sagt der eine zum anderen. "Ich führe durch Misstrauen."

Damit wären auch schon zwei extreme Pole beschrieben, wie man Menschen anleiten kann. Der eine Stil - eine andere Betonung des Wortes, wie Sie sehen - baut auf ein vertrauensvolles Miteinander mit den Arbeitnehmern. Ihnen wird die Möglichkeit zugestanden, Fehler zu machen, indem eine vertrauensvolle, offene Gesprächsbasis geschaffen wird. Die Mitarbeiter sind nicht nur zufriedener, sondern sie kommen auch selbst zum Vorsitzenden und gestehen ihre Fehler ein, statt sie zu vertuschen - eine Praxis, durch die schon öfter Schaden in Millionenhöhe entstanden ist. Ebenso sind sie selber engagierter bei der Suche nach einer Lösungsstrategie. Stellenabbau wurde mit den Mitarbeitern persönlich besprochen und für jeden nach Alternativen gesucht.

Motivation durch Angst schafft nicht nur ein schlechtes Betriebsklima, es macht die Arbeit Ihrer Mitarbeiter auch ineffizienter. Schaffen Sie ein offenes Gesprächsklima zu Ihren Mitarbeitern, indem Sie sie wie vollwertige Persönlichkeiten behandeln und eher positiv als negativ motivieren. Dann beobachten Sie, wie die Produktivität Ihrer Mitarbeiter steigt.

MOBBING

Nein, Mobbing ist nicht höflich. Ganz und gar nicht. Es ist das genaue Gegenteil davon. Wenn es ein Mitarbeiter oder eine Gruppe von Mitarbeitern auf Sie abgesehen hat, müssen Sie auf lange Sicht den geschützten Bereich der Höflichkeit verlassen und Grenzen aufzeigen. Sie sind ebenso dafür zuständig, sie zu verteidigen. Dauerhaftes Mobbing bedeutet Krieg. Suchen Sie sich Verbündete, planen Sie Strategien für Gegenmaßnahmen, sichern Sie Ihr Überleben im Unternehmen, so gut Sie können. Das ist alles nicht besonders angenehm. Aber wenn Sie still halten, wenn andere Sie mobben, und aus christlicher Nächstenliebe Ihren Kollegen vergeben, wenn sie noch mitten im Scharmützel sind, haben Sie bereits verloren.

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